Rezeptbriefkasten in Schweitenkirchen ab 01.06.2023

  • Aus dem Rathaus

Schon seit Ende März gibt es in Schweitenkirchen keine Apotheke mehr. Nun hat die Gemeinde eine Übergangslösung gefunden. Dabei wird am Rathaus ein Briefkasten installiert, in den die Bürger ihre Rezepte einwerfen können. Die entsprechenden Medikamente werden dann ganz automatisch nach Hause geliefert.

Wenn man in Pfaffenhofen, Rohrbach oder Wolnzach zum Arzt geht, kann man danach in unmittelbarer Nähe die Medikamente, die man verschrieben bekommen hat, direkt abholen. Das war lange Zeit auch in Schweitenkirchen so. Vor rund zehn Jahren übernahm Arjan Haraqija die Adler-Apotheke samt Inventar.

Jetzt lief der Mietvertrag ab, und Haraqija hat ihn nicht verlängert. Gebäude-Eigentümer Georg Moser sucht nun händeringend nach einem Nachfolger für die Apotheke: „Mir geht es dabei vor allem um die Versorgung. Deshalb soll die Miete auch weiterhin günstig bleiben. Ich habe schon mit vielen gesprochen, aber trotz bester Lage mitten im Ort und in unmittelbarer Nähe zu Ärzten, noch keinen Nachfolger gefunden“, sagt Moser.

Die Bürger von Schweitenkirchen müssen nun entweder nach Pfaffenhofen, Wolnzach oder Au fahren, um ihre Rezepte einzulösen. Ein Zustand, den auch Bürgermeister Josef Heigenhauser (CSU) für nicht tragbar hält.

Daher hat er nun eine Zwischenlösung auf die Beine gestellt, die jedoch erst behördlich genehmigt werden musste. Ab 1. Juni wird beim überdachten Teil des Rathauses ein Briefkasten mit einem Schreibpult angebracht.

Hier können die Patienten oder Kunden ihre Rezepte in Umschläge packen, einwerfen und ankreuzen, ob sie ihre Medikamente kostenfrei nach Hause geliefert oder selbst abholen wollen. Dieser Briefkasten soll wochentags zweimal täglich (jeweils um 11 und 16.30 Uhr) und samstags immer um 10 Uhr geleert werden. Für die kommenden neun Monate übernimmt die Kreisapotheke Pfaffenhofen diesen Dienst. Laura Bosch und Yannick Bröcher, die die Kreisapotheke erst seit Anfang März führen, sind selbst schon gespannt darauf, was da auf sie zukommt.

 „Es gibt Leute, für die es schwierig ist, so weit zu fahren, und deswegen finde ich diese Lösung vorübergehend ganz gut. Ich bin dankbar, dass Laura Bosch und Yannick Bröcher das jetzt machen, aber lieber wäre mir natürlich, wenn wir baldmöglichst wieder eine eigene Apotheke in der Gemeinde hätten. Ich setze da auch große Hoffnungen in unsere neue Dorfmitte“, sagt Heigenhauser.

Text: Birgit Schmid (PK)

1. Bürgermeister Josef Heigenhauser und die Inhaber der Kreisapotheke Pfaffenhofen Laura Bosch und Yannick Bröcher
Bild: Kreisapotheke
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